Sexualtherapie

Systemische Sexualtherapie nutzt Gesprächstechniken und Methoden der systemischen Therapie, die Ihre eigenen Ressourcen aktivieren, um eine positive Veränderung zu bewirken. Schon das gemeinsame Reflektieren und Sprechen über Sexualität und eigene Wünsche und Bedürfnisse kann große Veränderungen bringen.

An wen richtet sich Sexualtherapie?

Einzelpersonen

Als Einzelperson kann es leichter fallen, eigene Wünsche und Bedürfnisse zu benennen oder die eigene Fragestellung zu besprechen.

Mehrere Personen

Bei paar- oder beziehungsspezifischen Themen bietet es sich an, die Sexualtherapie in dieser Konstellation zu nutzen. Selbst wenn nur eine Person als „Problemträger“ wahrgenommen wird, kann es hilfreich sein, dieses in der aktuellen Beziehungskonstellation zu besprechen. In diesem Rahmen ist es möglich, Einzelgespräche zu nutzen, wenn es so leichter fällt, Anliegen auszusprechen. Die Erkenntnisse werden dann im Anschluss wieder in gemeinsamen Gesprächen genutzt.

Sexuelle Identitäten

Ich habe viel Erfahrung in der Arbeit mit verschiedenen sexuellen Identitäten, seien es Heterosexualität, Homosexualität, Bisexualität, Pansexualität, Asexualität, Greysexualität oder Demisexualität. Sexualtherapie kann dabei helfen, die eigene Identität zu ergründen und beim inneren oder äußeren Coming Out zu unterstützen.

Geschlechtsidentitäten

Ich arbeite seit Jahren mit Menschen unabhängig vom Gender und Geschlecht. Darin eingeschlossen sind trans*, inter*, nichtbinäre/ nonbinary und cisgeschlechtliche Menschen. Systemische Therapie kann beim Ergründen der eigenen Identität und beim inneren oder äußeren Coming Out unterstützen.

Mögliche Themen in der Sexualtherapie

Sexuelle Funktion

Viele Menschen haben Probleme mit Erregung oder Orgasmus. Dazu gehören verzögerter oder vorzeitiger Samenerguss oder Erektionsprobleme oder die Unfähigkeit, zum Orgasmus zu kommen.

Auch (nichtorganische) Schmerzen beim Geschlechtsverkehr oder Vaginismus, also der Verkrampfung der Beckenbodenmuskulatur beim Sex, sind gut durch Sexualtherapie behandelbar.

Sexuelle Unlust

Viele Menschen berichten davon, wenig oder keine Lust auf Sex zu haben. Den Ursachen für das mangelnde oder ausbleibende Verlangen nach Sexualität können wir gemeinsam auf die Spur kommen und gemeinsam nach Lösungen oder alternativen Wegen suchen.

Sucht & gesteigertes sexuelles Verlangen

Sexualität kann zum drängenden Verlangen werden, es können sich Abhängigkeiten, wie die Sexsucht oder die Pornosucht, entwickeln. Sobald diese den Alltag einschränken oder als störend empfunden werden, ist eine Sexualtherapie anzuraten.

Die Hintergründe sind häufig nicht offensichtlich. Wir suchen gemeinsam danach, woher das gesteigerte (sexuelle) Verlangen kommt und wie wir die Ursache bearbeiten oder einen positiven Ersatz für die Sucht finden können.

Beziehungsmodelle

Themen rund um Monogamie, Ehe, Polyamorie, Polygamie, offene Beziehung, Swingen und alle anderen Beziehungsformen rund um Liebe und Sexualität mit mehr als zwei Personen können in der Sexualtherapie Platz finden.

Der Wunsch nach einem „Dreier“ oder danach, sich in einer Person außerhalb der Beziehung zu verlieben, führt häufig zu Konflikten in Beziehungen. Es ist schwer nachzuvollziehen, woher dieser Wunsch rührt, ob man selbst nicht genug ist und ob eine offene Beziehung nicht der Anfang vom Ende ist. Um diese Fragen sensibel und ruhig besprechen zu können, bietet sich Sexualtherapie an.

Eine polyamoröse Beziehung bedeutet, Regeln und Grenzen festzulegen und immer wieder neu auszuhandeln und auf die eigenen Bedürfnisse und die der anderen Person zu hören und diese ernst zu nehmen. Hierbei kann eine Therapie hilfreich sein.

Unterschiedliche Bedürfnisse

Im Laufe einer Paarbeziehung nimmt der Wunsch nach Intimität miteinander häufig ab.

Dies geschieht bei einer Person häufig stärker als bei der/den anderen, sodass unerfüllte Bedürfnisse zurückbleiben, die zum Streit führen können.

Hinzu kommen äußere Einflüsse und Konflikte, die dazu führen können, dass Erotik und Lust weniger werden und es schwerfällt, darüber zu reden, welche Bedürfnisse und Wünsche man hat. Sexualtherapie kann helfen, diese zu benennen und wieder zueinander zu finden.

Untreue

„Fremdgehen“ in einer Beziehung kann eine Beziehung zutiefst erschüttern. Die Verletzung fühlen sich häufig kaum ertragbar an und das verlorene Vertrauen muss sorgfältig wieder ausgebaut werden.

Nach so einem „Seitensprung“ ist es häufig schwierig, neutral miteinander zu sprechen und einander um Verzeihung zu bitten und zu verzeihen. Vielen stellt sich die Frage, ob die Beziehung beendet werden muss oder es eine zweite Chance geben sollte.

Paarberatung bietet Ihnen die Möglichkeit, ruhig und ohne weitere Verletzungen ins Gespräch zu kommen.

Neues entdecken

Sexualität scheint schier unendliche Möglichkeiten zu bieten, sich auszuprobieren. Dies kann befreiend wirken, aber auch Druck erzeugen, ausgefallener und lustvoller sein zu müssen – oder den Wünschen des Partners/ der Partnerin zu entsprechen.

Ich kann Ihnen helfen, eigene Grenzen zu entdecken und hinzuschauen, was Sie interessieren könnte. 

Sexualität in allen Lebensphasen

Es ist nie zu spät für sexuelle Erfüllung! Auch wenn sich die Körper verändern, lässt das Bedürfnis nach Sexualität häufig nicht nach. Manchmal muss sie anders gelebt werden, wenn beispielsweise die sexuelle Funktion nachlässt, es zu Erektionsproblemen oder Vaginatrockenheit kommt. Viele Menschen in späteren Lebensjahren entdecken neue Freiheiten und den Wunsch, neues auszuprobieren, finden aber keinen Zugang. Hier kann Sie ich in der Sexualtherapie begleiten.

Sexuelle Präferenzen und Kinks

Sexuelle Fantasien führen nicht immer zu dem Wunsch, diese in die Realität umzusetzen, können aber trotzdem verunsichern oder gar Scham auslösen. Der Wunsch, BDSM und Kinks auszuleben, Fetischen nachzugehen und neue Sexualpraktiken umzusetzen, kann zu Fragen führen, die wir gemeinsam besprechen können. Ein wichtiger Fokus liegt hierbei immer auf dem Leitsatz „safe, sane, consensual“ („sicher, vernünftig, einvernehmlich“).

Lebensereignisse, Traumata

Die eigene Kindheit und das gesamte bisherige Leben hat Einfluss auf die eigene Sexualität und die Art, wie wir Beziehungen wahrnehmen und leben. (Traumatische) Lebensereignisse können zu körperlichen und psychischen Krankheiten führen, die die eigene Sexualität beeinflussen. Dazu gehören die Geburt eines Kindes, das Leben mit Kindern, Gewalt, Fremdgehen, Tod, Trennungen und weitere Ereignisse, die das Leben aus der Bahn werfen kann.

Ich führe keine Traumatherapie durch, kann jedoch begleiten, wenn es darum geht, die eigene Sexualität (wieder) zu entdecken, eigene Bedürfnisse wahrzunehmen, Grenzen abzustecken und Raum für sich und Intimität zu finden.

Paraphilien und ungewöhnliche Sexualpräferenzen

Paraphilie ist der medizinische Begriff für eine „Störung der Sexualpräferenz“, also sexuelle Erregung durch unübliche Auslöser. Diese stellen erst dann ein Problem dar, wenn sie die betroffene Person selbst stören oder andere Menschen einschränken oder gefährden. Solange keine akute Eigen- oder Fremdgefährdung vorliegt, kann ich Ihnen im Rahmen von Sexualtherapie Hilfe anbieten.

Zu den häufigsten Paraphilien gehören:

Fetischismus, Fetischistischer Transvestitismus, Exhibitionismus, Voyeurismus, Sadomasochismus, Pädophilie, Zoophilie Nekrophilie und Frotteurismus.

Weitere Themen

Die Sexualtherapie kann in vielen weiteren Themen hilfreich sein: Leistungsängste, Angst vor dem Versagen, Scham, Unsicherheit, dem Wunsch nach Partnerschaft und Sexualität, Fragen um Masturbation und viele mehr.

Die systemische Sexualtherapie wird durch Julia Tuppack in Halle (Saale) angeboten.

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